Das Grab im Wald
Wer einspannendes Buch für Zwischendurch sucht, ist bei Harlan Coben gut aufgehoben. Seine Bücher glänzen zwar nicht durch sprachliche Rafinesse, aber sind kurzweilige Pageturner, die einen für ein paar Stunden gut unterhalten.
In „Das Grab im Wald“ hat sich Harlan Coben an seine eingespielten Muster der vorherigen Veröffentlichungen gehalten: Die Hauptperson steht mitten im Leben und hat die dunklen Seiten seiner Vergangenheit so gut es geht überwunden, da holen sie ihn plötzlich wieder ein und er gerät in finstere Machenschaften.
Man könnte Coben jetzt Einfallslosigkeit vorwerfen, doch dieses Grundgerüst variiert er so geschickt, dass es meist weiter nicht stört.
Der Bezirksstaatsanwalt Copeland ist erfolgreich in seinem Beruf und hat gerade einen großen Fall an der Angel, der ihm einen Karriereschub in Richtung Politik verschaffen soll. Die Geschichte, die vor 20 Jahren passiert ist, hat er so gut es geht überwunden.
Damals hatte er Aufsicht in einem Zeltlager, aber er hat sich lieber mit einem Mädchen in den Wald verkrochen als aufzupassen. In jener Nacht liefen vier Jugendliche ebenfalls in den Wald. Zwei wurden von einem Serienkiller ermordet aufgefunden, die anderen beiden darunter seine Schwester blieben bis heute spurlos verschwunden.
Und genau jetzt, auf dem Höhepunkt von Copelands Karriere holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Er soll eine Leiche identifizieren. Es ist genau derjenige mit dem seine Schwester damals verschwand. Ist sie vielleicht noch am Leben? Ein Kampf an allen Fronten beginnt…
Das Tempo, das Coben hier vorlegt lässt einen nicht mehr los. Und im Vergleich zu seinen vorherigen Büchern, bei denen es vor allem um Action ging, steht hier das Psychologische im Vordergrung. Was tut man, wenn Totgeglaubte wieder lebendig zu werden scheinen?
Wie schon gesagt, keine große Literatur oder ein Buch, das einen nachhaltig beschäftigt, aber für spannende Thriller-Unterhaltung wird hier allemal gesorgt.