Ein Flop, der keiner ist…
Den amerikanischen Schriftsteller Jason Starr und den Iren Ken Bruen, kennen viele schon einzeln als Krimiautoren, doch nun haben sich die zwei zusammengetan. Ihr gemeinsames Debüt mit dem markanten Titel „Flop“ überzeugt vor allem durch seinen absolut überspitzten schwarzen Humor und dem unglaublichen Fachwissen der Autoren.
In dem ganzen Buch, gibt es keine sympathische Identifikationsfigur, die einen irgendwie emotional anspricht. Obwohl, Schadenfreude ist schon stark verteten… 😉 Die vier Protagonisten sind entweder dermaßen blöd oder korrupt und skrupellos. Alle sind extrem überspitzt gezeichnet und ziehen somit heutige Klischees gelungen durch den Kakao.
Max Fisher, ein durchtriebener Geschäftsmann, hat mit seiner Firma NetWorld schnell ein riesen Vermögen verdient und dies nur durch krumme Machenschaften.
Als eines Tages ihm Angela Petrakos, ein fieses und intrigantes Miststück, das die Männer für Geld und Macht ausnützt, im Vorstellungsgespräch gegenübersitzt, kann auch Fisher ihrer aufreizenden Art nicht widerstehen. Schnell will er sie heiraten. Sie findet ihn absolut widerlich, ist aber dermaßen geld- und karrieregeil, dass sie einwilligt.
Die beiden haben jetzt nur ein Problem: Fisher hat noch eine Ehefrau. Schnell beschließen sie sie durch einen Auftragskiller umzubringen. Und die kleine Angela hat da natürlich den richtigen Mann zur Hand. Der obercoole Dillon, ein Ex-IRA-Mann, soll den Job übernehmen.
Doch Fisher ahnt nicht, dass dieser lange Zeit ein Verhältnis mit Angela hatte. Dillon entpuppt sich als waschechter Psychopath und die Dinge laufen aus dem Ruder. Aber dermaßen… 😀
Der brutale Jargon des Buches und die direkte und harte Sprache erinnern an die alten amerikanischen Pulp-Reihen. Die damaligen Autoren hätten sicher eine Freude an „Flop“.
Und auch die Morde sind absolut skrupellos und hart. Bruen und Starr nehmen hier nicht nur die Welt des Verbrechens böse aufs Korn, sondern vor allem die heutige Geschäftswelt. Alles dreht sich um Macht und Geld und jeder geht dafür über Leichen.
Für keinen einzigen Charakter empfindet man auch nur das geringste Quäntchen Mitleid, da alle so übertrieben und böse dargestellt sind, dass es richtig Spaß macht ihnen beim Scheitern zuzuschauen.
Dieses skurrile Lesevergnügen wird das Herz jedes Fans von schwarzem Humor und brutalem Krimi höher schlagen lassen. Endlich mal ein neuer Ansatz!
Modder
Danke für den Buchtip, macht Lust auf Mehr… 😉